Was sind eigentlich “negative Zinsen”?
Bei Zinssätzen für Sparguthaben oder Geldvermögen, die unter der Inflationsrate liegen, wird jedes Vermögen real verringert, weil der niedrige Zinssatz den Kaufkraftverlust nicht ausgleichen kann. Negative Realzinsen liegen somit vor, wenn sich bei niedrigen Zinssätzen Einlagen optisch noch irgendwie zu mehren scheinen, der Wertverlust aber höher ist als die von Banken gutgeschriebenen Zinsen. Je länger dieser Zustand andauert, desto mehr Vermögen wird im Strudel der Inflation real enteignet. Diese heimliche Konfiszierung von Sparguthaben/Geldvermögen ist im Wesentlichen der seit der Finanzkrise und im Zuge der Euro-Rettung praktizierten Niedrigzinspolitik der Notenbanken zuzuschreiben. Während das FED (US Federal Reserve) mit künstlich auf nahezu Null gesenkten Leitzinsen und QE 1, 2, 3. … die Wirtschaft der USA zu stimulieren versucht, bemüht sich die EZB (Europäische Zentralbank) mit ähnlichen Mitteln die bankrotten Wohlfahrtsstaaten in Südeuropa zu unterstützen. Allerdings sorgt das Anlegergeld, das gleichzeitig in Staaten fliesst die Investoren noch als sicher gelten, auch dort für sinkende Zinsen auf Geldanlagen. Da Ersparnisse durch die negativen Realzinsen an Wert verlieren, sinkt umgekehrt auch die Last der Schulden und machen somit Sparer und Vermögende zu Verlierern, hochverschuldete Staaten aber zu Gewinnern. Durch diese schleichende Enteignung können Staaten ihre Schulden zwar nicht dem Betrag nach abbauen, durch ihr Währungsmonopol aber können sie diese dem Wert nach ganz einfach verringern ohne bei den Wählern grosse Unruhe auszulösen. Weiterführende Literatur ist bei www.buchausgabe.de zu finden.
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