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1: drohendes Kippen der Erdachse |
2: ungleiche Verteilung des Pro-Kopf Einkommens über die Länder |
3: ungleiche Verteilung der Weltbevölkerung |
4: Aussage mit Wertung zu Teilsalden der Zahlungsbilanz |
Was ist eigentlich ein “Globales Ungleichgewicht”?
Der Begriff “Globales Ungleichgewicht” führt im doppelten Sinne in die Irre. Erstens gibt es keine globalen Ungleichgewichte im eigentlichen Sinne des Wortes. Zweitens ist das, was tatsächlich gemeint ist, nicht notwendigerweise problematisch. Als ungleichgewichtig werden oft wertmäßig unausgeglichene Ströme, das heißt Importe und Exporte, von Waren und Dienstleistungen oder von Kapital empfunden. Mangels Wirtschaftsbeziehungen mit Außerirdischen sind jedoch global gesehen Im- und Exporte stets ausgeglichen. Gemeint sind einzelne Länder, deren Zahlungsbilanzen als Aufstellung der wertmäßigen Ströme zwischen In- und Ausländern und hier wiederum vor allem deren unausgeglichene Teilbilanzen, der Leistungs- und der Kapitalbilanz. Insbesondere die chinesischen Überschüsse der Warenexporte über die -importe als Teil der Leistungsbilanz stehen häufig im Fokus der Kritik. Gleiches gilt für die deutschen Überschüsse im internationalen Warenhandel. Der Begriff „Ungleichgewicht“ suggeriert dabei eine instabile, die weltwirtschaftliche Entwicklung gefährdende, Situation. Aber Salden sind auch Ergebnis der Einschätzung der Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes durch internationale Kapitalanleger und lokaler Kapitalknappheit. Nur wer hinreichend attraktiv ist, kann per saldo mehr Kapitalzuflüsse verbuchen und kann dadurch mehr Waren und Dienstleistungen kaufen als verkaufen, auch um zu investieren. Exportüberschüsse sind die Kehrseite der Medaille. So gesehen ist die Vorstellung eines Gleichgewichtes im Sinne es Ausgleichs von Im- und Exporten fehl am Platze.
Weiterführende Literatur gibt es bei www.buchausgabe.de.
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